Die brennende Gefahr im Alltag: Wie und wo sie Ihre alten Akkus sicher loswerden
Batterien und Akkus gehören längst zum Alltag – doch eine unsachgemäße Entsorgung birgt seit Jahren erhebliche Sicherheitsgefahren und stellt ein unmittelbares Risiko für die Gesundheit und sogar das Leben der Beschäftigten in der Kreislaufwirtschaft dar.
Wussten Sie, dass jede falsch entsorgte Batterie ein potenzieller Brandherd ist? Ein falsch gelagerter oder falsch entsorgter Akku kann nicht nur Müllfahrzeuge oder Recyclinganlagen in Brand setzen – er kann auch Ihre Wohnung in Sekunden in ein Flammenmeer verwandeln. Die Statistik ist alarmierend: In Deutschland entstehen Schätzungen zu Folge bis zu 30 Brände pro Tag in Entsorgungsanlagen, Betriebshöfen oder Müllfahrzeugen – allein durch weggeworfene Akkus.
Schon ein kleiner Akku aus einer Zahnbürste kann genug Energie freisetzen, um ein Feuer zu entfachen. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Schritten können Sie nicht nur Brände verhindern, sondern auch wertvolle Rohstoffe retten.

Warum Akkus eine unterschätzte Gefahr sind?
Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in den meisten gebräuchlichen Gegenständen verbaut sind, können im Falle einer Beschädigung oder Überhitzung in einen „Thermal Runaway“ geraten – eine Kettenreaktion, bei der Temperaturen von bis zu über 600°C entstehen.
Besonders riskant sind:
- Laden ohne Aufsicht
- Aufbewahrung in heißen Räumen oder auf brennbaren Unterlagen
- Mechanische Schäden durch Stürze oder Druck
- Billig-Akkus ohne geprüfte Sicherheitsfunktionen
Wussten Sie schon? Selbst ein kleiner Knopfzellen-Akku kann durch einen Kurzschluss so heiß werden, dass er Schäden verursacht.

Batterien gehören nicht in den Hausmüll! Wo Sie Akkus kostenlos abgeben können
In Deutschland gilt das Batteriegesetz (BattG), das die Rücknahme und umweltgerechte Entsorgung von Batterien regelt. Der Handel ist verpflichtet, Altbatterien und Akkus kostenlos zurückzunehmen. Für Verbraucher bedeutet das: Jede Verkaufsstelle für Batterien muss auch eine Rückgabemöglichkeit bieten – unabhängig davon, ob der Akku dort gekauft wurde.
Das sind ihre sicheren Optionen:
- Qualifizierte Gefahrgut/ Gefahrstoffdepots
- Wertstoffhof
- Problemstoffsammlung des Ortenaukreises: Sammlung in Ihrer Nähe ein Mal pro Quartal
- Supermärkte und Elektronikmärke: Sammelboxen für Gerätebatterien
- Fachhändler: Rücknahmepflicht ohne Einkaufsnachweis
Schritt für Schritt: Tipps für eine sichere Entsorgung
- Entladen – Restenergie verringern, um Kurzschlüsse zu vermeiden
- Pole abkleben – mit Isolierband oder Klebeband gegen Funkenbildung
- Sicher verpacken – am besten in einer stabilen, nicht leitenden Box
- Trocken und kühl lagern – bis zur Abgabe
Vorsicht bei defekten Akkus
Sofort entsorgen, wenn ein Akku:
- Aufgebläht ist
- Flüssigkeit verliert
- Sich stark erhitzt
- Sichtbare Schäden aufweist
Notfall Regel: Bei Rauch- oder Hitzeentwicklung den Akku auf eine nicht brennbare Unterlage legen und sofort die Feuerwehr rufen – nicht selbst löschen.
Beim Transport besonders vorsichtig sein
Beim Transport zur Sammelstelle oder zum Recyclinghof ist besondere Vorsicht geboten. Akkus sollten stoßsicher verpackt und vor Feuchtigkeit geschützt sein, um Beschädigungen zu vermeiden und ein Austreten von Flüssigkeiten oder die Möglichkeit eines Kurzschlusses zu verhindern.

Warum Sie mit ihrer korrekten Entsorgung doppelt helfen
- Brandschutz: Sie verhindern Brände in Wohnungen, Müllfahrzeugen und Recyclinganlagen
- Rohstoff-Rettung: Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer werden zurückgewonnen
- Umweltschutz: Keine Schadstoffe im Grundwasser
Batterien und Akkus gehören nicht in den Hausmüll
Ganz wichtig: Beschädigte oder noch intakte Akkus niemals in den Hausmüll geben – sie gehören umgehend zu einer fachgerechten Annahmestelle. Bei akuter Hitzeentwicklung oder Rauchentwicklung: Akku auf eine nicht brennbare Unterlage legen und die Feuerwehr rufen.
Verantwortung übernehmen, Gefahren bannen
Batterien und Akkus machen unseren Alltag leichter – doch ihre unsachgemäße Entsorgung kann schwerwiegende Folgen haben: Brände, Umweltbelastung und Gefahren für Menschen. Dabei ist die Lösung denkbar einfach: Geben Sie alte oder defekte Akkus immer bei einer Sammelstelle, im Handel oder am Wertstoffhof ab. Mit wenigen Handgriffen – Pole abkleben, sicher verpacken, kühl lagern – leisten Sie aktiven Brandschutz und helfen zugleich, wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen.
Ihr Beitrag zählt: Sorgen Sie dafür, dass Akkus künftig nur noch dort landen, wo sie hingehören – in die sichere Rückgabe und nicht in den Hausmüll. So schützen Sie sich selbst, die Umwelt und die Menschen, die täglich in der Kreislaufwirtschaft arbeiten.